- Geboren am 8. August 1891 in Siegen als zweites von sieben Kindern von Wilhelm und Henrietta Busch. Prominente Musiker werden auch seine Brüder Fritz (1890-1951, Dirigent) und Hermann (1897-1975, Cellist).
- Früher Violinunterricht bei seinem Vater, der von Beruf Tischler, Geigenbauer und Instrumentenhändler ist.
- Ab dem Alter von 7 Jahren spielen Adolf und Fritz regelmäßig in einer Tanzkapelle, die ihr Vater leitet.
- 1902 Beginn des Violinstudiums am Kölner Konservatorium bei Willy Hess, ab 1903 bei Bram Eldering. Dazu Dirigieren und Komposition bei Fritz Steinbach.
- 1909 AB spielt Reger dessen (von den meisten Geigern als zu schwer abgelehntes) Violinkonzert auswendig vor. Beginn der Solokarriere.
- 4.3.1910 Aufführung des Reger-Konzerts in Berlin unter Leitung des Komponisten.
- 1912-1918 Erster Konzertmeister des Wiener Konzertvereins-Orchesters und Primarius des Konzertvereins-Quartetts.
- 1913 Heirat mit Frieda Grüters.
- 1917 Geburt der Tochter Irene.
- 1918 übernimmt er eine Meisterklasse für Violine an der Akademischen Hochschule für Musik in Berlin.
- 1919 Gründung des Busch-Quartetts, das ab 1920 für viele Jahre in der Besetzung AB, Gösta Andreasson, Karl Doktor und Paul Grümmer spielt. 1930 tritt Hermann Busch an Grümmers Stelle.
- 1920 Busch kündigt an der Berliner Hochschule. Fortan hat er keine feste Stelle mehr.
- 1920 Busch lernt den 17jährigen Rudolf Serkin kennen und nimmt ihn wie einen Adoptivsohn auf. Serkin wird bald sein bevorzugter Duo- und Trio-Partner.
- 1923 Umzug nach Darmstadt. Intensive Konzerttätigkeit mit dem Quartett und als Solist in ganz Europa, auch UdSSR (1927) und USA (erstmals 1931).
- 1927 Umzug nach Basel, 1932 bezieht er ein eigenes Haus im benachbarten Riehen, direkt an der Grenze zu Deutschland.
- 7. März 1933 Eine Rigoletto-Aufführung in Dresden unter Leitung von Fritz Busch wird durch SA-Männer im Zuschauerraum sabotiert.
- 1. April 1933 Adolf Busch wird in Berlin Zeuge der organisierten Ausschreitungen gegen jüdische Geschäfte und storniert daraufhin alle Auftritte in Deutschland.
- 1934 Ehrendoktor der Edinburgh University für Fritz und Adolf Busch.
- 1935 Gründung eines eigenen Kammerorchesters.
- 1935 Annahme der Staatsbürgerschaft der Schweiz.
- 1935 Irene Busch heiratet Rudolf Serkin.
- 1938 Als Reaktion auf die Einführung antisemitischer Gesetze in Italien boykottiert Busch auch dieses Land.
- 1939 Nachdem er in England keine dauernde Aufenthaltsgenehmigung bekommt, übersiedelt Busch in die USA. Die Quartett-Kollegen folgen 1940.
- 1946 Tod von Frieda Busch.
- 1947 Erstmals wieder in Europa, Konzerte in England und in der Schweiz.
- 1947 Heirat mit Hedwig Vischer, aus der Ehe gehen zwei Söhne hervor.
- 1949 Busch tritt erstmals wieder in Deutschland auf.
- 1950 Gründung der Marlboro School of Music in Vermont.
- 9. Juni 1952 Tod in Guilford (Vermont).
Werkliste in Auswahl
- Werke mit Chor
- Vater unser für 8stimmigen Chor a capella op. 44 (1930), auch Fassung mit Orchester (1933)
- Requiem für Mignon für Chor und Orchester op. 49 (1935)
- Symphonie b-Moll für Chor und Orchester op. 51 (1936)
- Psalm 130 für Frauenchor und 5 Streichinstrumente op. 61c (1944)
- Psalm 6 für Chor, Orchester und Orgel op. 70 (1952)
- Solistische Vokalwerke
- Drei Lieder (Geibel, Goethe, Heine) für Singstimme, Viola und Klavier op. 3a (1918)
- Fünf Lieder (Eichendorff, Bethge, Keller) op. 11a (1917)
- Sieben Madrigale nach Negro Spirituals (für 3-6 Stimmen) op. 58b (1942)
- Orchesterwerke
- Symphonie h-Moll op. 10 (1916)
- Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart op. 19 (1918)
- Violinkonzert a-Moll op. 20 (1921)
- Klavierkonzert C-Dur op. 31 (1924)
- Symphonie e-Moll op. 39 (1927)
- Variationen über ein Thema von Mozart op. 41 (1928)
- Konzert für Orchester d-Moll op. 43 (1929)
- Capriccio für Kammerorchester op. 46 (1931)
- Variationen über ein Thema von Händel für Kammerorchester und Klavier op. 52 (1937)
- Drei Etüden für großes Orchester op. 55 (1940)
- Variationen über ein Thema von Frieda Busch für Kammerorchester op. 66 (1946)
- Kammermusik
- Serenade für Streichquartett op. 14 (1918)
- Klaviertrio a-Moll op. 15 (1919)
- Sonate für Violoncello und Klavier a-Moll op. 18a (1922)
- Sonate für Violine und Klavier G-Dur op. 21 (1922)
- Streichtrio D-Dur op. 24 (1922)
- Streichquartett in einem Satz h-Moll op. 29 (1924)
- Divertimento für 13 Soloinstrumente op. 30 (1925)
- Quintett f-Moll für Alt-Saxophon und Streicher op. 34 (1925)
- Klavierquintett c-Moll op. 35 (1925)
- Fünf Präludien und Fugen für Streichquartett op. 36 (1926)
- Streichsextett G-Dur op. 40
- Neun Stücke für Streichquartett op. 45 (1931)
- Klaviertrio c-Moll op. 48 (1931)
- Sonate für Violine solo B-Dur op. 50a (1933)
- 7 Bagatellen für Klarinette, Viola und Violoncello op. 53a (1936)
- Serenade für Klarinette, Violine und Viola A-Dur op. 53b (1936)
- Sonate für Klarinette und Klavier op. 54 (1939)
- Sonate für Violine und Klavier a-Moll op. 56 (1941)
- Streichquartett a-Moll op. 57 (1942)
- Klavierquartett h-Moll op. 59 (1943)
- Suite für Klarinette und Streichtrio op. 62 a (1944)
- Quintett C-Dur für Flöte, Violine, zwei Bratschen und Cello op. 68 (1951)
- Klavier- und Orgelwerke
- Klaviersonate c-Moll op. 25 (1922)
- Passacaglia und Fuge C-Dur für Orgel op. 27 (1923)
- Acht Choralvorspiele für Orgel op. 60a (1942)
- Suite für Klavier op. 60b (1941)
Viele Werke von Adolf Busch aus der Zeit bis ca. 1930 sind bei Simrock oder bei Breitkopf & Härtel erschienen.
Viele seinerzeit unveröffentlichte Werke hat in den vergangenen Jahren die "Edition 49" herausgebracht:
www.edition49.de/composers/a_busch/.
Porträtiert bei musica reanimata im 122. Gesprächskonzert am 28. Januar 2016.