Das nächste Konzert


Wolf Rosenberg (168) Dienstag, 28. Januar 2025, Konzerthaus Berlin, Werner-Otto-Saal, 20 Uhr
Von Berlin nach Jerusalem. Der Wolpe-Schüler Wolf Rosenberg (1915-1996)

Stefan Wolpe musste nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten Berlin fluchtartig verlassen, denn er hatte sich als überzeugter Kommunist und künstlerischer Leiter des Agitprop-Theaters "Truppe 31" öffentlich gegen die Nazis positioniert. Nach einer Odyssee über Prag, Zürich und Wien, wo er bei Anton Webern Kompositionsunterricht nahm, wanderte er mit seiner Lebensgefährtin, der rumänischen Pianistin Irma Schoenberg, nach Palästina aus. In Jerusalem konnte Irma am neu gegründeten Konservatorium Klavier unterrichten und auch Stefan erhielt 1935 eine Anstellung als Kompositionslehrer.

Der 1915 in Dresden geborene Wolf Rosenberg wuchs nach dem frühen Tod seiner Eltern bei seinem Großvater in Berlin auf. Er studierte u.a. Philosophie, Geschichte und Kunstgeschichte in Bologna und Florenz und gelangte 1936 mit einem Stipendium an das Jerusalemer Konservatorium. Dort begann er sein Kompositionsstudium bei Stefan Wolpe. Hier traf Rosenberg auf eine Reihe von alten Bekannten aus Berlin: Herbert Brün, Peter Jona Korn, Haim Alexander. Der Kompositionsuntericht von Wolpe war innovativ, ein offenes Experimentierfeld für Gestaltung, so wie es Wolpe bei Johannes Itten kennen gelernt hatte, dessen Grundkurs er 1920 am Bauhaus in Weimar besucht hatte. Sowohl Wolpe als auch Rosenberg standen dem Zionismus kritisch gegenüber und zogen noch vor der Gründung des Staates Israel wieder fort, Wolpe in die USA, Rosenberg über Zypern und die Schweiz nach Deutschland.

Auf dem Programm stehen das 2. Streichquartett von Wolf Rosenberg, gespielt vom Seneca Quartett, und Klavierwerke von Wolpe, Brün und Rosenberg, gespielt von Angelika Nebel sowie Ausschnitte aus Rosenbergs elektronischem Werk Nights at the Opera. Gesprächsgast von Albrecht Dümling und Reinhard Flender ist Pamela Rosenberg, die Witwe des Komponisten.

Dieses Konzert wird unterstützt durch die Bareva Stiftung
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Eintritt: 8 Euro (keine Ermäßigungen)
Kartenvorbestellungen: Konzerthaus Berlin [www.konzerthaus.de]
Tel.: (030) 20309 - 2101 Konzerthaus Berlin
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