Boris Blacher (1903-1975)

Geboren am 19. Januar 1903 in Niuzhang in China.
Blacher wuchs an verschiedenen Orten in Ostasien auf, weil sein Vater Geschäftsmann in Diensten einer russischen Bank war. Er kam 1922 nach Berlin, um Architektur zu studieren, wechselte aber 1924 gegen den Willen des Vaters zur Musik. Den Lebensunterhalt bestritt er als Kinomusiker und Arrangeur von Unterhaltungsmusik sowie als Notenkopist.
Nach dem Erfolg der Concertanten Musik für Orchester 1937 erhielt er 1938 eine Stelle als Dozent für Komposition am Dresdner Konservatorium. 1939 wurde er entlassen, weil er im Unterricht Musik "entarteter" Komponisten wie Schönberg, Strawinsky und Hindemith behandelte. 1939-45 lebte er in Berlin, komponierte und gab privat Kompositionsunterricht, z.B. Gottfried von Einem. Vereinzelt kamen noch Aufführungen seiner Werke zustande; nach 1942, als er zum "Vierteljuden" erklärt worden war, praktisch nicht mehr. 1939 lernte er die junge Pianistin Gerty Herzog kennen, die seine Lebensgefährtin wurde, die er aber erst 1945 heiraten konnte.
1948 wurde Blacher als Professor für Komposition an die Berliner Musikhochschule berufen. 1953-70 war er Direktor der Hochschule. Boris Blacher starb am 30. Januar 1975 in Berlin.

Die meisten Werke Blachers sind bei Bote & Bock [www.boosey.com] erschienen.


musica reanimata