Edvard Moritz Edvard Moritz (1891-1974)

  • 23. Juni 1891: geboren in Hamburg als Sohn des Kaufmanns Ernst Heymann Moritz und seiner Frau Fanny geb. Goldfrecht
  • 1894-1906: erster Musikunterricht (Geige und Klavier)
  • 1909-14: privates Musikstudium im Paris: Klavier bei Louis-Joseph Diémer, Violine bei George Enescu, Komposition bei Claude Debussy
  • 1914: nach Kriegsbeginn Umzug von Paris nach Hamburg
  • 1915: 3 Monate Militärdienst. Dann Übersiedlung nach Berlin zur Fortsetzung des Musikstudiums: Klavier bei Georg Bertram und Richard Singer, Violine bei Carl Flesch, Kontrapunkt bei Paul Juon, Dirigieren bei Arthur Nikisch in Leipzig.
  • 1918: Er widmet sein Quartett op. 10 seiner Frau Charlotte geb. Seeligsohn.
  • Anfang 1919 Begründung einer eigenen Existenz als freischaffender Dirigent, Komponist und Musiklehrer. Im Berliner Adressbuch verzeichnet als „Eduard Moritz, Kapellmeister, W 15, Uhlandstr. 48“.
  • 1919, 27. Okt.: Uraufführung seiner Burleske op. 9 mit dem Berliner Philharmonischen Orchester unter Arthur Nikisch. Berliner Tageblatt, 29.10.1919: "Im zweiten Philharmonischen Konzert brachte Arthur Nikisch mancherlei Neues. Eine 'Burleske' von Edvard Moritz ist ein keck entworfenes, kurzes Orchesterstück, das von lebendigem Klangsinn und sicherer Beherrschung der Tonmittel zeugte. Von Nikischs Meisterhand gestaltet, fand es viel Beifall, so dass der anwesende Komponisten sich verneigen durfte." (Leopold Schmidt)
  • 1921: Vertrag mit dem Schott-Verlag Mainz. Opus 1-16 dort verlegt.
  • 1921, 9. Dez.: Dirigiert in der Singakademie beim Berliner Philharmonischen Orchester seine Nachtmusik op. 17.
  • 1924: Ende der Zusammenarbeit mit Schott, Wechsel zum Birnbach-Verlag
  • Tätig als Gastdirigent in Hamburg, Stuttgart, Breslau sowie England, Frankreich, Schweden, Spanien, Portugal, Italien, Ungarn sowie USA.
  • 1925, 8. Dezember: Dirigiert im Beethoven-Saal der Berliner Philharmonie ein Kammerorchester aus Mitgliedern des Berliner Philharmonischen Orchesters
  • 1927: Förderer Leopold Schmidt (Berliner Tageblatt) verstorben.
  • 1929, 9. Januar, Bechsteinsaal: Konzert mit eigenen Kompositionen (Streichquartett, Sonate für Violine u. Violoncello, Sonate für Flöte u. Klavier, Caprichos nach Texten von Alfred Kerr, Chinesische Lieder). Am Flügel: E. Moritz.
  • 1929: Personenartikel im Riemann-Musiklexikon sowie im Deutschen Musiker-Lexikon. Wechsel von der Konzertdirektion Wolff&Sachs zu Geo Albert Backhaus
  • 1929-34: Neue Wohnung in Berlin: W 62, Nettelbeckstr. 7
  • 1933: Ausschluss aus der Genossenschaft Deutscher Tonsetzer. Wird Mitglied der Reichsmusikkammer.
  • 1934-35: Gründet und dirigiert Jüdisches Kammerorchester in Hamburg.
  • 1935: Verliert die Mitgliedschaft in der Reichsmusikkammer. Neue Adresse in Berlin.
  • 1936: Muss seinen Unterrichtserlaubnisschein abgeben, darf keine „arischen“ Jugendlichen mehr unterrichten.
  • 1936/37: dirigiert das Berliner Jüdische Kammerorchester
  • 1937, Mai: In Göteborg Ausstellung eines Visums für die USA . Sept.: Ausreise nach New York
  • 1938, 2. Mai: Debüt-Konzert des Edvard Moritz Chamber Orchestra in der Town Hall New York mit Werken von Händel, Vivaldi, Bach, Mozart sowie Roy Harris und David Holden
  • 1938/39: Begegnung mit dem Musiker und Verleger Maxwell Weaner
  • 1939: Sonata for E flat alto Saxophone and Piano op. 96
  • 1940: Saxophone Quartet op. 81; Andante for four Saxophones; Concerto for Saxophone and orchestra op. 97
  • 1940 ff.: Unterrichtet an der “La Follette School of Music”
  • 1941: verliert seine deutsche Staatsbürgerschaft gemäß dem Reichsbürgergesetz
  • 1943: US-Staatsbürgerschaft
  • 1944: Uraufführung seiner Yemenite Suite für Orchester beim Festival of Jewish Music
  • 1958: Entschädigungsantrag in Berlin eingereicht, bewilligt im Dezember 1959
  • 1963: Erhält aus Deutschland 3200 DM zur Erstattung von Eigentumsschäden.
  • 30. September 1974: Im Alter von 83 Jahren in New York verstorben.


Porträtiert bei musica reanimata im 142. Gesprächskonzert am 21. November 2019


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