Guillermo Graetzer Guillermo Graetzer (1914-1993)

  • Geboren am 5. Sept. 1914 in Wien
  • 1927-1935 Ausbildung in Berlin (Klavier, Musikgeschichte und Komposition), Privatunterricht und Besuch der Volksmusikschule Neukölln. Wichtige Lehrer: Paul Hindemith, Harald Genzmer, Ernst-Lothar von Knorr und insbesondere Hans und Hilde Böttcher, die Grätzer noch unterrichteten, als er die Musikschule nicht mehr besuchen durfte.
  • 1935 notgedrungen Rückkehr nach Wien. Unterricht bei dem Schönbergschüler Paul Amadeus Pisk (Komposition) und bei Rudolf Nilius am Neuen Konservatorium (Dirigieren).
  • Sommer 1938 Flucht zu einem Onkel nach Budapest, um der drohenden Einberufung zum Wehrdienst zu entgehen.
  • 15. Dezember 1938 zusammen mit den Eltern und dem jüngeren Bruder Einschiffung von Triest nach Buenos Aires, wo die ältere Schwester Berta Graetzer de Feuerstein seit 1930 lebte.
  • 1946 Gründung des Collegium Musicum Buenos Aires zusammen mit Ernesto Epstein und Erwin Leuchter. Etwas später nimmt auch Ljerko Spiller seine Lehrtätigkeit dort auf.
  • 1947 zusammen mit Julián Bautista, Juan José Castro, Alberto Ginastera und mehreren anderen Gründung der Liga de compositores de la Argentina, die in Argentinien die Internationale Gesellschaft für Neue Musik repräsentieren soll.
  • 1955 bis zur Emeritierung 1980 Professor für Komposition, Orchestration und Chorleitung an der Facultad de Bellas Artes der Universität von La Plata.
  • 1963 erscheint Graetzers Bearbeitung des Orff-Schulwerks für den Gebrauch in Lateinamerika mit Bezug auf lokale Musiktraditionen.
  • Guillermo Graetzer stirbt am 22. Jan. 1993 in Buenos Aires.


Werkliste in Auswahl

  • Lieder auf Texte von Hesse, Rilke, Klabund, Hans Bethge, 1935-1937.
  • Sonata in B für Klavier, 1936.
  • Vöglein Schwermut für Chor, Text: Christian Morgenstern, 1936.
  • 25 canciones hebreas, 1940.
  • Siete princesas muy desdichadas, Ballett, Text: Tulio Carella, 1940
  • Jacobo en la fuente, Biblische Szene, 1940.
  • Salmo 118, melodía jasídica, für zwei Stimmen und Streichquartett, 1942.
  • Konzert für Violoncello und Orchester 1955-1957.
  • Santa es la tierra del Mayab, Kantate, Text: Antonio Mediz Bolio, 1977.
  • Liberación, für Orchester, 1978-1979.
  • Tres coros sobre poesías africanas, Text: Ch. Basset, Leopold S. Senghor, 1979.
  • Quintett für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier, 1983.
  • Piedras preciosas, für Orchester, 1980.
  • Streichquartett Nr. 2, 1986-1987.
  • Música para la juventud, für Orchester, 1987.
  • Concierto de cámara No. 2, 1988.
  • La creación según el Pop Vuj maya, Oratorium-Ballett, Text: José M. Paolantonio, 1989.


Porträtiert bei musica reanimata im 134. Gesprächskonzert am 3. Mai 2018.


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