Karel Reiner Karel Reiner (1910-1979)

Karel Reiner gehörte in den 1930er Jahren zu den aktivsten Repräsentanten der musikalischen Avantgarde in Prag. Er hatte bei Josef Suk und Alois Hába studiert, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Als die Juden nach der Okkupation im sogenannten Protektorat vom öffentlichen Leben völlig ausgeschlossen wurden, beteiligte er sich an der Planung und Ausführung illegaler Konzerte. 1943 wurde er, zusammen mit seiner Frau Hana, nach Theresienstadt deportiert. Reiner überlebte als einziger der dort inhaftierten Komponisten und kehrte nach dem Krieg nach Prag zurück. Unter der kommunistischen Herrschaft erlebte er sowohl öffentliche Anerkennung als auch Repressionen, die in einem Aufführungsverbot nach 1970 gipfelten.


musica reanimata