Karl Alwin (1891-1945)
Geboren am 15. April 1891 in Königsberg als Alwin Oskar Pinkus.
Er studierte in Berlin bei Engelbert Humperdinck und Hugo Kaun, außerdem Philosophie und Literaturwissenschaften. Nach Stationen in Berlin, einer Assistenz bei Karl Muck bei den Bayreuther Festspielen 1912, in Halle, Posen und Düsseldorf wurde er 1917 Kapellmeister am Stadttheater Hamburg. Dort lernte er die Sopranistin Elisabeth Schumann kennen, die er 1919 heiratete. Im gleichen Jahr wechselte sie auf Betreiben von Richard Strauss an die Wiener Staatsoper, Alwin folgte ihr 1920. Neben der Tätigkeit als Kapellmeister in Wien profilierte sich Alwin als Liedbegleiter Schumanns, einige Aufnahmen sind auch auf CD veröffentlicht worden.
Im November 1933 wurde das Paar geschieden, sie blieben aber beruflich in Verbindung. Nach dem „Anschluss“ Österreichs verlor Alwin sofort seine Stelle. Er emigrierte in die USA, wo ihn anfangs die befreundete Sängerin Lotte Lehmann unterstützte. Außerdem fand er gelegentlich Arbeit als Liedbegleiter. In der Saison 1939/40 dirigierte er an der Chicago Civic Opera. Von 1941 bis zu seinem Tod war er der einzige permanente Dirigent der Opera Nacional in Mexiko-Stadt, außerdem lehrte am staatlichen Konservatorium.
Alwin starb am 15. Oktober 1945 in Mexiko.
Nur wenige Kompositionen Alwins sind erhalten, dabei handelt es sich um Lieder aus seiner frühen Schaffenszeit.
Porträtiert bei musica reanimata im 116. Gesprächskonzert am 15. Januar 2015.