Paul Abraham (1892-1960)
Geboren am 2.11.1892 in Apatin (Ungarn, heute zu Serbien).
Abraham studierte an der Budapester Musikakademie Violoncello und Komposition. Außerdem machte er eine Banklehre. Nach dem ersten Weltkrieg
betätigte er sich als Börsenspekulant, verlor aber sein Vermögen in der Inflation.
Als Musiker bekannt wurde er erst ab 1927, als er eine Kapellmeisterstelle am Budapester Hauptstädtischen Operettentheater antrat und erste Kompositionen für die Operettenbühne sowie Filmmusik aufgeführt wurde. Die Operette "Viktoria und ihr Husar", die am 21.2.1930 in Budapest ihre Premiere erlebte und noch im gleichen Jahr in Berlin gegeben wurde, machte ihn berühmt. Bis 1933 lebte er in Berlin und reüssierte dort u.a. mit "Die Blume von Hawaii" und "Ball im Savoy".
Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten kehrte er nach Budapest zurück. Einige neue Werke kamen dort und in Wien heraus. Anfang 1939 emigrierte er nach Frankreich, 1940 in die USA. Dort konnte er nicht Fuß fassen; sein mit Jazz-Elementen durchsetzter Stil, der in Europa Sensation gemacht hatte, war am Broadway nicht gefragt.
1946 wurde er infolge einer Syphilis im Spätstadium in New York in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen. Mithilfe einer von seinem Freund Alexander Paal gegründeten Paul Abraham-Gesellschaft kehrte er 1956 nach Deutschland zurück, wo er zunächst weiter stationär behandelt wurde, dann aber mit seiner Frau in Hamburg leben konnte.
Paul Abraham starb am 6.5.1960 in Hamburg.
Porträtiert bei musica reanimata im 33. Gesprächskonzert am 11. März 1999.