Das nächste Konzert


Gustav Brecher - Foto: Nachlass Hermann Hans Wetzler in der Zentralbibliothek Zürich (172) Donnerstag, 18. Dezember 2025, Konzerthaus Berlin, Musikclub, 20 Uhr
Gustav Brecher: Dirigent, Komponist, Opernerneuerer. Ein jüdisches Musikerleben zwischen Ruhm und Exitus

Schon als 16jähriger Gymnasiast schuf Gustav Brecher eine sinfonische Dichtung nach dem Ibsen-Drama "Rosmersholm", für die sich kein Geringerer als Richard Strauss begeisterte. Er wurde zum wichtigsten Förderer des jungen Musikers, der sich zunehmend dem Dirigieren widmete. Nach Kapellmeisterstellen in Olmütz, Hamburg, Köln und Frankfurt/Main wurde Brecher 1923 Musikchef der Leipziger Oper. In dieser Position machte er nicht nur durch seine ausgefeilten Strauss- und Wagner-Interpretationen auf sich aufmerksam, sondern ebenso durch die bahnbrechenden Uraufführungen der neuen Opern "Jonny spielt auf" (Ernst Krenek) und "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" (Brecht/Weill).

Wegen dieser bei den Nazis verhassten Werke sowie seiner jüdischen Herkunft wurde Brecher 1933 aus Leipzig verjagt. Die erfolglose Suche nach alternativen Aufgaben führte den Dirigenten in eine schwere Krise. Als im Mai 1940 deutsche Truppen in Belgien einfielen, versuchte er vergeblich, mit einem Boot von Ostende nach England zu fliehen. Bis heute ist sein Tod ungeklärt.

Der Kulturhistoriker Jürgen Schebera widmet sich im Gespräch mit Albrecht Dümling den Lebensstationen dieses Künstlers, ergänzt durch Brief-Lesungen mit dem Sprecher Rosario Bona. Pia Davila (Sopran) und Linda Leine (Klavier) bringen eine Auswahl früher Lieder Gustav Brechers zur Aufführung.

Dieses Konzert wird unterstützt durch die Bareva Stiftung
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Eintritt: 8 Euro (keine Ermäßigungen)
Kartenvorbestellungen: Konzerthaus Berlin [www.konzerthaus.de]
Tel.: (030) 20309 - 2101 Konzerthaus Berlin
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